Niedersachsens Partnerregion in Südafrika nach US-Kürzungen im Kampf gegen HIV nicht allein lassen
Zum Weltaidstag am 01. Dezember 2025
Hannover / Eastern Cape. Zum Weltaidstag am 1. Dezember mahnt der Landesverband Sexuelle Gesundheit Niedersachsen (ehemals Aidshilfe) mehr weltweite Solidarität mit strukturschwachen Regionen im Kampf gegen das HI-Virus an. „HIV hört nicht an Ländergrenzen auf“, betont die Geschäftsführerin des Verbandes, Christin Engelbrecht. „Wir sehen das am Beispiel unserer niedersächsischen Partnerregion Eastern Cape in Südafrika: Seit dem Wegfall der US-amerikanischen Hilfsgelder stehen viele positiv getestete Menschen faktisch ohne Therapie und ohne Hilfe da“, erklärt sie. Wenn die Infektionszahlen in Südafrika anstiegen, wird sich das über kurz oder lang auch in Europa bemerkbar machen. „HIV wird weltweit noch immer als Pandemie eingeordnet“, sagt Engelbrecht. „Deshalb brauchen unsere Partner*innen in Südafrika weiter finanzielle Mittel, auch aus Deutschland und der EU, um lebenswichtige Medikamente kaufen zu können.“
Natürlich könne Niedersachsen nicht die Mittel der zerschlagenen US-amerikanischen Behörde für internationale Entwicklungshilfe, USAID, ersetzen. „Aber wir können durch unsere guten Kontakte nach Südafrika den Bedarf deutlich machen, gerade auf Bundesebene“, fordert Engelbrecht. Der Landesverband Sexuelle Gesundheit Niedersachsen ist unter den Aidshilfen bundesweit der einzige Verband, der ein internationales Austauschprogramm mit Afrika pflegt. Seit 2014 besteht die Kooperation mit dem Eastern Cape Aids Council (ECAC) in Südafrika. Vertreter*innen des ECAC planen gemeinsam mit Verbandsmitgliedern aus Niedersachsen unter anderem eine Reise zur Weltaidskonferenz 2026 nach Rio de Janeiro. „Diese Partnerschaft ist gerade jetzt wichtiger denn je“, meint Engelbrecht.
Auch die Deutsche Aidshilfe (DAH) stellt Afrika in den Fokus ihrer Kampagne zum Weltaidstag. Auf Social Media teilt sie Porträts von Menschen, deren Gesundheit akut bedroht ist. Nach DAH-Angaben leben weltweit knapp 41 Millionen Menschen mit HIV und rund zwei Drittel aller HIV-Therapien hängen von den USA ab. In Deutschland lebten Ende 2024 nach Schätzung des Robert Koch-Instituts knapp 97.700 Menschen mit HIV – 5. 580 davon in Niedersachsen.
Der Landesverband Sexuelle Gesundheit Niedersachsen ist der Dachverband der Aidshilfen in Niedersachsen. Die Arbeit der Engagierten auf Landesebene und in den regionalen und lokalen Aidshilfen umfasst Prävention und Aufklärung, Beratung und Gesundheitstests. Dabei steht nicht nur HIV im Fokus, sondern jede sexuell übertragbare Infektion.
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