Gesundheitsministerin Daniela Behrens unterschreibt Deklaration #positivarbeiten der Deutschen Aidshilfe

Die Zeichnung von #positivarbeiten ist ein Bekenntnis für Respekt im Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben

Ministerin Behrens beim Zeichnen_Engelbrecht von der Aidshilfe Niedersachsen.jpeg

Hannover. Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens macht sich für einen diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben stark. Dazu unterschrieb sie am Dienstag für das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung die von der Deutschen Aidshilfe initiierte Erklärung #positivarbeiten – für Respekt gegenüber Menschen mit HIV in der Arbeitswelt. Die Unterzeichnung erfolgte im Rahmen einer Informationsveranstaltung für niedersächsische Unternehmerverbände und Träger, bei der u.a. die Volkswagen AG Einblicke gab, wie die seitens des Konzerns bereits gezeichnete Deklaration intern umgesetzt wird.

 „Menschen mit HIV können heute leben und arbeiten wie alle anderen Menschen. Dies haben wir u.a. den erstaunlichen Fortschritten der Wissenschaft zu verdanken. Mit dieser Deklaration machen wir deutlich: Bei uns sind alle Menschen willkommen – auch mit HIV“, sagte Ministerin Daniela Behrens. Mit ihrer Unterschrift positioniert sie sich deutlich zu gelebter Vielfalt und gegen Ausgrenzung. Als Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung möchte ich mich für eine gleichberechtigte und diskriminierungsfreie Arbeitswelt einsetzen. Ich appelliere an die Arbeitgebenden in Niedersachsen, mir zu folgen, sich über die Deklaration #positivarbeiten zu informieren, und diese ebenfalls für ihr Unternehmen zu zeichnen und zu leben“ unterstreicht Ministerin Daniela Behrens. Zu den Zeichnenden der Erklärung gehören bisher mehr als 130 Unternehmen, Verbände, Kommunen, Behörden und Betriebe, darunter global agierende Konzerne wie BOSCH, Continental Reifen Deutschland, Volkswagen AG, IBM und PwC.

 „Wir begrüßen, dass auch das niedersächsische Gesundheitsministerium ein Zeichen für Respekt im Umgang mit HIV-positiven Menschen im eigenen Haus setzt“, sagt die Geschäftsführerin der Aidshilfe Niedersachsen, Christin Engelbrecht. „Was die meisten Menschen nicht wissen: HIV ist heute unter Therapie nicht mehr übertragbar, auch nicht beim Sex“, bekräftigt sie. Es sei nicht hinzunehmen, dass Diskriminierung und Berührungsängste dennoch an der Tagesordnung seien – auch in Niedersachsen.

 „Gerade zum Weltaidstag am 1. Dezember arbeiten wir daran, viele Arbeitgebende zu gewinnen, die diese Deklaration unterzeichnen und damit sichtbar machen: Menschen mit HIV sind bei uns selbstverständlich Teil der Organisation – HIV spielt für eine gelingende, produktive Zusammenarbeit keine Rolle“, so Engelbrecht.

Hintergrundinformationen:

Die Aidshilfe Niedersachsen klärt auf, berät und unterstützt im Bereich der sexuellen Gesundheit. Sie ist als Landesverband mit 15 Mitgliedern organisiert und durch das Land Niedersachsen gefördert. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterenden setzen sich besonders gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV ein. Die Aidshilfe ist neutral und unabhängig.

Mehr Infos unter www.niedersachsen.aidshilfe.de

Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung arbeitet stetig und gemeinsam mit den niedersächsischen Aidshilfen daran, die Ziele der Vereinten Nation, dass 2030 weltweit kein Aids mehr ausbricht, zu erreichen. Die Kernziele sind an die sogenannten 95-95-95 Ziele gekoppelt. Dieses Ziel bedeutet: 95% der HIV-Infizierten haben von ihrer Infektion Kenntnis, 95% von ihnen nehmen entsprechende Medikamente ein und 95% von diesen Menschen haben eine Viruslast unter der Nachweisgrenze. 

Das bedeutet, dass bei erfolgreicher Einnahme der Medikamente eine HIV-Infektion nicht übertragbar ist – auch nicht bei ungeschützten Sex. Denn es gilt: nicht messbar = nicht übertragbar. Die Viruslast wird bei regelmäßigen medizinischen Kontrollterminen überprüft. 

Insgesamt ist Deutschland auf einem guten Weg. Das belegen die Zahlen des Robert-Koch-Instituts aus 2020:
90% der HIV-Positiven wissen von Ihrer Infektion.
97% von diesen Menschen sind in medizinischer Behandlung

96% von ihnen werden so erfolgreich therapiert, dass sie nicht mehr infektiös sind.
Für Niedersachsen lauten die Zahlen für 2020: 84-97-96.

 Allgemeine Informationen zur Deklaration #positivarbeiten finden Sie auf der Seite der Deutschen Aidshilfe:
www.aidshilfe.de

sowie auf der Seite des Landesverbands Aidshilfe Niedersachsen e.V.
www.niedersachsen.aidshilfe.de

Weitere Informationen zur HIV-Prävention in Niedersachsen finden Sie unter:
https://www.ms.niedersachsen.de/startseite/gesundheit_pflege/gesundheit/aids_pravention/aids-praevention-14065.html